Literarische Fundstücke von Kindern nicht nur für Kinder
Aus der Arbeit der Ruhrstadtkinder
Weihnachten:
Gar nicht weihnachtlich....
Ein Kind freute sich in dieser Vorweihnachtszeit nicht. Es war der kleine Tom. Warum das so war - und wie dann doch noch alles eine überraschende Wendung nahm, das lest Ihr hier in der Geschichte der Ruhrstadtkinder:
In einer Wohnung am Ende der Stadt lebte Tom mit seiner Mutter und seinem Bernersennenhund Maxi. Am 13. Dezember saß Tom mit Maxi in seinem Zimmer auf der Fensterbank. Tom hatte das Licht ausgemacht und blickte jetzt auf die dunkle, leere Straße. Am Himmel leuchteten ein paar Sterne. Vereinzelnd fielen Schneeflocken vom Himmel und bedeckten die Straße. Ein fröhliches Kind würde wohl sagen: ,,WUNDERSCHÖN!“ - aber Tom war nicht fröhlich.
Seitdem seine Eltern geschieden waren, er ständig wieder wie ein kleines Kind behandelt wurde und er abwechselnd bei seiner Mutter und seinem Vater lebte, war er nicht mehr richtig glücklich. Bei seiner Mutter hatte er den Bernersennhund Maxi, bei seinem Vater ein riesiges Zimmer und eine Katze. Sie hieß ,,Mau“.
Mau war weiß und hatte braune Flecken. Das Süßeste an ihr war, daß sie an ihren vier Pfoten schwarze Socken hatte. Nein, keine echten Socken. Man sagt das so, wenn eine Katze schwarzen Pfoten hat und weiße Beine. Mau hatte ihn noch nie gekratzt und auch Maxi war ganz nett. „Tom kommst du Abendessen?“ rief seine Mutter. „Ja“, rief Tom und stand auf. Er ging runter ins Wohnzimmer wo sein selbst geschmückter Tannenbaum stand.
Der Tannenbaum war wunderschön. Er trug goldene Kugeln und unter seinen riesigen Zweigen stand die Krippe. Maria und Josef standen um die Krippe herum und starrten auf den leeren Fleck im Stroh. Das Jesuskind kommt nämlich erst am Heiligabend in die Krippe. So war es bei Familie Rups. So hieß Toms Familie. Aber bis Heiligabend war es noch weit und Tom war nicht in Feierlaune. Am Abend schaute er ins Fenster gegenüber und dort stand ebenfalls eine Krippe. So richtig wertvoll, geschnitzt und mit festlicher Beleuchtung. Er konnte die heiligen Familien langsam nicht mehr sehen.
Am nächsten Morgen traute er seinen Augen nicht: Die wertvolle Krippe von Gegenüber war verschwunden, statt dessen stand dort eine knallgelbe Plastikkrippe mit lauter Minionfiguren.
Maria und Josef sahen lustig aus und die Tiere waren ebenfalls aus Minions...(Ihr wißt schon, die Innenleben der Überraschungseier lassen sich ja ganz einfach zu Minions verbauen! Probiert es aus!) Er mußte laut lachen und seine Laune wurde besser. Was soll ́s, man muß aus allen Festen das Beste machen...
...besinnliche Vorweihnachtszeit wünschen Euch allen
die Ruhrstadtkinder
p.s. Weil die Reichshofgrundschüler in unserem Schaufenster zu Gast sind - mit genau: einer Minionkrippe - haben wir eine Geschichte geschrieben. Liebe Grüße nach Westhofen
Dosenpoesie
Wir haben ja noch kein Buch fertig - da haben wir uns etwas anderes überlegt ... ein paar Minitextchen haben wir eingedost ... mit einer alten Dosenmaschine und in nigelnagelneuen Dosen aus einer Kölner Dosenfabrik strahlend verpackt.
... hier also etwas DOSENPOESIE ... zum Mitmachen....
MONSTERFEST-FROHES FEST
Setzt euch gemütlich hin, denn ich will Euch etwas erzählen...
es war ein Sonntag in Schwerte. Ein Dezembertag vor Weihnachten. Etwas nieseiig und auch ein wenig kalt, ich trug meine neue Jacke. Ich ging durch die Straßen der Schwerter Altstadt und überlegte ob der Weihnachtsmann wohl meinen Brief mit dem langen Wunschzettel schon bekommen hatte. Plötzlich sah ich ein kleines Büschelchen Haare hinter einer Ecke. Es leuchtete - stellt Euch das vor - BLAU! Ich lugte um die Ecken wo das Büschelchen gerade verschwand. Ich sah gerade noch eine kleine Truppe Mini-Monster mit Weihnachtsmützen auf den strubbeligen Köpfen hinter einer Häuserecke verschwinden. Ich hatte entdeckt das jedes der Monster einen Sack auf dem Rücken trug wo ganz bestimmt Geschenke drin waren. Sollten das skandinavische Weihnachtswichtel sein? An Weihnachten sah ich sie wieder - dieses Mal mit dem Weihnachtsmann! Konnte denn sowas sein - war das eine Kostümparty? Wir leben in komischen Zeiten...
Als RUHRSTADTKIND hat man ein eigenes Auge was Geschichten angeht! Wie sieht DEINE aus?
Liebesbrief an den Kakao,
ich mag DICH einfach sehr. Besonders wenn DU mit Sahne serviert wirst. Du tröstest mich - wenn ich traurig bin und wenn ich DICH in meiner Lieblingstasse trinke vergesse ich alles um mich herum. Cremig und schokoladig ist soo gut...aber ein Frage stelle ich mir immer mal wieder: Ist DEINE Mama eine Kakaobohne oder die Milch?
Dein Fan Ruhrstadtkind...(auch wenn wir meistens Tee trinken!)
Ruhrstadtkinder Texte
Verlorene Zähne, Asylanten, Kriminalgeschichten, Western oder Omas – die Ruhrstadtkinder haben ganz viele Themen und immer mal wieder eine andere Tonlage – unerwartet ist es aber immer. Das gehört schließlich zu den Regeln und macht viel mehr Spaß. Langeweile braucht ja kein Mensch.